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Elend 1980

http://www.zeit.de/1980/26/habilitiert-ein-fall-fuer-die-fuersorge/seite-2 Der Originalbeitrag: http://privdoz.de/c/se?p=pd/zeit Anders gesagt: Carl Heinrich Becker, vor dem I. Weltkrieg Kultusminister Preußens, schrieb in einer Denkschrift zur Lage an den Universitäten 1924 zum Phänomen der Privatdozenten: „Ein Extraordinarius ist nämlich für den Fiskus ein glänzendes Geschäft. Man bekommt für ein Bettelgehalt einen vollen akademischen Lehrer. Ein Oberlehrer ist dafür nicht zu haben. Anmerkung: Heute bekommen die Privatdozenten noch nicht einmal ein Bettelgehalt. Die Einrichtung des Hörergeldes wurde in den 1970er Jahren ersatzlos gestrichen. Edelgard Bulmahn, MdB, ehemalig Ministerin für Wissenschaft und Forschung, in einem Vortrag über Arbeitsplätze für den wissenschaftlichen Nachwuchs, zit. nach: Angela Borgwardt, Karriere ohne Ende? Arbeitsplätze für den wissenschaftlichen Nachwuchs, (Publikation zur Konferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung vom 23. Juni 2011) Berlin: Friederich-Ebert-Stiftung 2011, 9-14…„Eine der Hauptursachen für das Ausmaß der befristeten Beschäftigung von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die unzureichende Grundfinanzierung der Hochschulen. Inzwischen haben viele Hochschulen nur noch einen Grundfinanzierungsanteil von ca. 50%. Mit der steigenden Drittmittelfinanzierung sinkt die Bereitschaft der Hochschulen, sich langfristig festzulegen… …„Die außerordentlichen Forschungseinrichtungen verfügen seit Anfang der 90er Jahre über gesicherte Mittelzuwächse von jährlich drei bis fünf Prozent. Welche Hochschule hat in den letzten 20 Jahren eine entsprechende Erhöhung ihrer Grundfinanzierung erlebt?

Die Gefährdung des wissenschaftlichen Nachwuchses (1923)

Das Elend der Privatdozenten. Privatdozenten verdienen als Schreiber und Hausverwalter ihr Brot. Im Original lesen http://privdoz.de/c/se?p=pd/19230106_1_seite_05 Berliner Tageblatt, 6.1.1923

Das Elend der Privatdozenten. Vorschläge zu einer Besserung .http://privdoz.de/c/se?p=pd/19230317(1)_seite_05, Berliner Tageblatt 17.3.1923

Zur Notlage der Privatdozenten (1920, Deutsche Allgemeine Zeitung)

Aus Göttingen wird uns im Anschluß an die Verhandlung des Studententages geschrieben: Der durch die allgemeine Preissteigerung hervorgerufene wirtschaftliche Druck stellt an die Entsagungsfähigkeit der nicht begüterten Privatdozenten Anforderungen, die kaum noch erfüllbar sind. Zu Beginn des Sommersemesters 1920 erreichte das (akademische und private) Gesamteinkommen des fünften Teiles aller Privatdozenten in Preußen noch nicht 5000 M! Hierbei sind nur diejenigen Privatdozenten berücksichtigt, die weder eine Assistentenstelle bekleiden, noch einen Lehrauftrag haben. Für die Privatdozenten, die zugleich Assistenten sind, hat die Regierung durch Aufbesserung der Assistentengehälter hinreichend gesorgt. Doch ist die Zahl der Assistentenstellen der Natur der Sache nach begrenzt. In dankenswerter Weise gewährt die Regierung ferner den Privatdozenten, die Lehraufträge haben, Teuerungszulagen. Begrüßenswert wäre eine Vermehrung der Lehraufträge. Vorläufig verhält sich die Anzahl der mit Lehraufträgen versehenen Privatdozenten zu den Ordinarien an den einzelnen Universitäten wie 1:9. Um die Notlage der weder eine Assistentenstelle noch einen Lehrauftrag bekleidenden Privatdozenten zu mildern, hat die bayerische Regierung sich entschlossen, den bedürftigen Privatdozenten Teuerungszulage in Anrechnung ihres Dienstalters entsprechend den Teuerungszulagen der Oberlehrer zu gewähren. Durch diese Art der Beihilfe wird den bedürftigen Privatdozenten ein freilich im Vergleich zu anderen Berufen beschiedenes Existenzminimum gesichert, ohne daß an dem Nichtbematen-Charakter der Orivatdozenten, den beizubehalten sowohl die Regierung wie die Universitäten für notwendig erachten, etwas geändert wird. In Einzelfällen hat, dies ist dankenswert anzuerkennen, die preußische Regierung durch einmalige Hilfe die stärkste Notlage bereits gelindert. Eine erträgliche Situation kann aber nur durch eine Beihilfe in weiteren Grenzen geschaffen werden. Es wäre zu begrüßen, wenn die preußische Regierung dem Beispiel Bayerns folgen und die Teuerungszulage im begrenzten Sinne gewähren würde. Nur so kann für die Gegenwart die Existenz zahlreicher Privatdozenten gesichert, für die Zukunft eine Auslese nach plutokratischen Gesichtspunkten vermieden werden.

Die Reform der Privatdozentur (1919, Berliner Tageblatt 4.4.1919)

elend.txt · Zuletzt geändert: 2016/09/27 09:17 (Externe Bearbeitung)

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